Wildhüter/innen werden vom Kanton angestellt. Dabei sind die Wildhüter mit den Rechten der gerichtlichen Polizei ausgestattet und verfolgen Straftaten in den Bereichen Jagd, Fischerei, Natur-, Pilz- und Pflanzenschutz. In dieser Funktion sammeln sie z. B. Beweismittel, vernehmen Zeugen und Tatverdächtige und erstatten gegebenenfalls Anzeige. Die Prüfung zum Wildhüter verlangt umfangreiches Wissen aus den Gebieten: Ökologie, Biologie, Wildtier- und Lebensraummanagement, Technik, Recht, Polizei, Organisation und Administration.
Eine klaffende Wunde des Tier- und Naturschutzes ist die heutige Jagd. Die Grausamkeit und Sinnlosigkeit der Jagd wird immer mehr Menschen bewusst. Die Mehrheit der Bevölkerung steht nicht mehr vorbehaltlos hinter der heutigen Jagd, wie der Bau,- Trophäen,- oder Treibjagd. Doch die Jäger wollen ihr Hobby beibehalten und tun alles dafür, dass dies so bleibt. Bis anhin ist ihnen dieses Vorhaben dank der grossen Unterstützung aus der Politik mehr oder weniger auch gelungen. Dies ist aber nur möglich, weil den meisten Menschen nicht bekannt
ist, wie der Sachverhalt wirklich ist. Das ganze Jagdwesen ist seit Jahrzehnten eine leidige Baustelle und vieles gehört auf ein zeitgemässes Tier,- und Naturschutzniveau befördert.
Jagdunfälle
Jagd ist nachhaltiger Tierschutz – FALSCH !
Durch das sorglose Zerschiessen der wildbiologisch wichtigen Sozialstrukturen jagdbarer Arten wird auch die Genetik der Tierpopulationen langfristig geschädigt. Das Wort „Nachhaltigkeit“ wird von Jägern missbraucht, um Unrecht zu legitimieren. Wenn es eine sinnvolle Wildtierregulierung durch die Jagd gäbe, müsste man den Wildbestand nicht jedes Jahr von neuem dezimieren. Die Jagd-Gesetze widersprechen sogar dem Schweizer Tierschutzgesetz Art. 4 Abs. 2: „Niemand darf ungerechtfertigt einem Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen, es in Angst versetzen oder in anderer Weise seine Würde missachten. Das Misshandeln,
Vernachlässigen oder unnötige Überanstrengen von Tieren ist verboten“. Dieser Artikel wird auch bei der tierquälerischen Baujagd missachtet, bei welcher die Jagdhunde in den Fuchs und Dachsbau geschickt werden.
Jagd ist zur Regulation der Wildtiere notwendig – FALSCH !
Heute erklärt die moderne Wildtierbiologie und Wissenschaft, dass der Jagddruck Wildtierpopulationen erhöht, weil die verbleibenden Wildtiere die Geburtenrate erhöhen. Jagd bedeutet nicht weniger Wildtiere, sondern mehr Geburten. Die Regulation der Wildtierbestände erfolgt nicht durch die Jagd. Die Jagd ist meistens die Ursache angeblicher Probleme. Droht Überpopulation in einem Biotop, wird die Geburtenrate gesenkt. Zusätzlich werden die Wildtierbestände auch durch Nahrungsangebot, Krankheit, Alter und Habitat reguliert. Auch Beutegreifer
tragen zu einem gesunden Wildtierbestand bei, indem sie bevorzugt alte, kranke
und schwache Tiere erbeuten. Ein Jäger, der aus grosser Distanz schiesst, kann dagegen nur in den seltensten Fällen beurteilen, ob ein Tier krank oder alt ist. Die wildbiologische Notwendigkeit der Jagd zur Regulierung der Wildtierbestände, ist nicht nur nicht bewiesen, sondern wird anhand verschiedener Studien widerlegt.
Jagd verhindert Schäden in der Natur – FALSCH !
Jagd provoziert vielfach Wildschäden. Durch die Jagd werden die Tiere unnötig aufgescheucht und in den Wald zurück gedrängt, was ihren Nahrungsbedarf und damit die Schäden an Trieben und Knospen oft erhöht. Mitverursacher dieser Schäden sind auch andere Waldbewohner wie Mäuse, Eichhörnchen und andere Nagetiere. Das Schälen und Fegen durch das Wild führt nur regional zu Problemen. Wo Luchs, Wolf, Fuchs und andere Beutegreifer regelmässig vorkommen, werden weniger Schäden an der Waldverjüngung festgestellt, was Millionen von
Franken an Steuergeldern einspart. Gemäss den aktuellen Erkenntnissen vom Bundesamt für Umwelt ist nicht der Wildverbiss für den Wald das Hauptproblem, sondern der asiatische Laubholzbockkäfer, die Kastaniengallwespe sowie der fortschreitende Klimawandel.
Jäger schützen die Bevölkerung vor Tollwut und anderen Tierkrankheiten – FALSCH !
Jagddruck und Stress fördern Krankheiten bei Wildtieren. Die Schweiz ist seit den neunzigerJahren tollwutfrei. Dieser Erfolg gelang aber nicht durch die Bejagung der Wildtiere (insbesondere der Füchse), sondern nur durch den Einsatz von Impfködern. Schweizweit stecken sich jährlich nur rund 20 Menschen am Fuchsbandwurm an, unabhängig von der Grösse der Fuchspopulation.
TSchG Art. 4 Abs.2
Niemand darf ungerechtfertigt einem Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen, es in Angst versetzen oder in anderer Weise seine Würde Missachten. Das Misshandeln, Vernachlässigen oder unnötige Überanstrengen von Tieren ist verboten.
TSchG Art. 26 Tierquälerei
Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe wird bestraft, wer vorsätzlich:
c. Kämpfe zwischen oder mit Tieren veranstaltet, bei denen Tiere gequält oder getötet werden.
Bei der Fuchsbaujagd sowie bei den Treib- und Gesellschaftsjagden werden diese beiden Tierschutzartikel durch das kantonale Jagdgesetz ausgehebelt!
Eine französische Langzeitstudie, die im renommierten «Journal of Animal Ecology» veröffentlicht wurde, kommt zu dem Ergebnis:
Starke Bejagung führt zu einer deutlich höheren Fortpflanzung und stimuliert die Fruchtbarkeit bei Wildschweinen. Die Wissenschaftler um Sabrina Servanty verglichen in einem Zeitraum von 22 Jahren die Vermehrung von Wildschweinen in einem Waldgebiet im Departement Haute Marne, in dem sehr intensiv gejagt wird, mit einem wenig bejagten Gebiet in den Pyrenäen.
Das Resultat:
Wo hoher Jagddruck herrscht, ist die Fruchtbarkeit bei Wildschweinen wesentlich höher als in Gebieten, in denen kaum gejagt wird. Weiterhin tritt bei intensiver Bejagung die Geschlechtsreife deutlich früher – vor Ende des ersten Lebensjahres –
ein, so dass bereits Frischlingsbachen trächtig werden. Auch das Durchschnittsgewicht der erstmalig fruchtbaren Wildschweine ist bei hohem Jagddruck geringer. In Gebieten, in denen wenig Jäger unterwegs sind, ist die Vermehrung der Wildschweine deutlichgeringer, die Geschlechtsreife bei den Bachen tritt später und erst bei einem höheren Durchschnittsgewicht ein.
(Studie von S. Servanty et al., 2009, veröffentlicht im «Journal of Animal Ecology»)
Die natürliche Regulierung erfolgt durch folgende Faktoren und deren Interaktionen:
(dagegen sorgen Jäger ganzjährig durch legale oder illegale Zufütterungen und so
genannte «Kirrungen» für ein unnatürlich hohes Nahrungsangebot – und tragen
damit wiederum zur Vermehrung bei)
Droht Überpopulation in einem Biotop, wird die Geburtenrate automatisch gesenkt.